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CVJM Thüringen | Blog

MontagsMutMacher | 02.01.2023

Liebe CVJM-Community!

wow, jetzt ist Weihnachten schon wieder vorbei. Familienbesuche sind geschafft und das neue Jahr ist gestartet. Bin ich da schon angekommen?

Irgendwie hängt vom alten Jahr noch so viel Erinnerung in mir. Die schönen Erlebnisse mit der Familie, mit Freunden, draußen und unterwegs... Aber ganz ehrlich, nicht nur das Schöne hängt mir nach. Da sehe ich auch vieles, was liegen geblieben ist. Krankheit, die heilen musste. Probleme, für die ich keine Lösung gefunden habe. Konflikte, die ungeklärt sind. Oder einfach Unmengen von Mails, die ich nicht bearbeitet habe. Es ist eine Illusion, dass das Leben rundläuft und man sich nur gut organisieren muss. Es passieren Dinge, auf die ich keinen Einfluss habe oder die ich allein einfach nicht schaffen kann. Ich kann hoffen, dass sie sich von allein lösen oder ich kann versuchen davor weglaufen, aber so eine richtige Lösung ist das nicht. 

So ähnlich ging es vielleicht auch Hagar. Eine Frau aus der Bibel, die verzweifelt über ihr scheinbar misslungenes Leben ist. Sie versucht aus ihrem Leben zu fliehen und begegnet dabei Gott. Diese Begegnung löst in ihr aus, dass sie Gott erkennt. Ihr Ausruf „Du bist ein Gott, der mich sieht“ steht als Jahreslosung über diesem neuen Jahr. 

Es macht mir voll Mut – auch wenn der Berg der Aufgaben nicht verschwunden ist, kann ich Jesus immer wieder dazu einladen. Er lässt mich damit nicht allein, sondern sieht all die Freuden und die Herausforderungen, die mein Leben beinhalten und ist mittendrin. 

Diese Zusage gilt auch DIR. 

Ich wünsche dir einen gesegneten Start ins neue Jahr!

Nicole Fraaß

Challenge: Wie wäre es, wenn du diese Woche einem Menschen aktiv spüren lässt, dass du ihn siehst. Überlege dir, wie du das ausdrücken könntest. 

 

 

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MontagsMutMacher | 26.12.2022

Liebe CVJM-Community!

Meine Mutter hat die Bibel unterm Rosenstrauch vergraben. Vor ein paar Jahren wurde unser Keller überschwemmt und vieles, was dort gelagert war, hat einen Wasserschaden erlitten. So auch einige alte Bücher mit schönen Buchrücken. Darunter war auch eine Bibel. Es war eine Taschenbibel mit schwarzem Lederumschlag. Der Reißverschluss schimmerte golden, wie auch der Buchschnitt, abgenutzt von den Jahren. Auf den ersten Seiten stand vielleicht eine Widmung, ich weiß es nicht. Sie wäre ohnehin nicht mehr zu lesen gewesen, die Seiten waren ja aufgeweicht u. die Tinte verschwommen.

Sicher ist aber, dass sie unterm Rosenstrauch vergraben liegt. Warum liegt sie dort, warum nicht in der Mülltonne oder als Brennmaterial im Kamin? Dort würde sich die Metapher ihrer erwärmenden Botschaft doch erst recht entfalten. Liegt das nicht näher, als sie unter der Erde vermodern zu lassen?

Meine Mutter betrachtet die Bibel als ein heiliges Buch, ihren Inhalt als Lebensmittelpunkt. Kann sie also die Bibel einfach, wie eine Tageszeitung in den Papiereimer stopfen, von der Mülltrennung ganz abgesehen? Scheinbar nicht. Sie liegt ihr zu nah am Herzen. Sie hält sie in Ehren, wie man so schön sagt. Deswegen kann sie dieses Buch nicht einfach wegwerfen.

Im Grunde könnte es ihr auch egal sein, von der Bibel ist ja nur noch die Hülle da. Das Gedruckte ist nicht mehr zu lesen. Diese Lutherübersetzung ist tot. Und dennoch liegt sie dort, vergraben unterm Rosenstrauch, dessen Wurzeln sich langsam um sie ziehen, in die Seiten fassen, sie Stück für Stück zersetzen. Vielleicht fängt er ja davon Feuer?

Spaß beiseite, ich glaube kaum, dass dies meiner Mutter gefallen würde. Denn sie liebt die Rosen. Sie pflanzt sie zum Lob des Schöpfers und pflückt sie zur Freude der Menschen. Das ist ihr wichtig. Nicht alles ist immer rational. Über den Sinn, ein Buch zu vergraben, lässt sich natürlich streiten. Doch meiner Mutter ist sie heilig, die Bibel unterm Rosenstrauch. 

Euer Konstantin Stawenow

Challenge: Jetzt ist Weihnachten. Was ist dir heilig oder was lässt in dir neue Wurzeln schlagen? 

 

 

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MontagsMutMacher | 19.12.2022

Liebe CVJM-Community!

Ich liebe es, mit meiner Oma zusammen in den Gottesdienst zu gehen. 

Es ist eine kleine und gut altersdurchmischte Gemeinde auf dem Dorf, die aus vielleicht 40 Leuten besteht. 

Jedes Mal, wenn ich dort bin, empfinde ich ein großes Gefühl der Gemeinschaft. Es ist ein wohliges und schönes Gefühl. Es fühlt sich an, als würde man eingehüllt in ganz viel Wärme und Freundlichkeit. Und dass, obwohl ich dort eigentlich niemanden wirklich kenne (außer meine Oma). Es ist ein Ort, an dem ich mich gut aufgehoben fühle. Ich genieße es sehr, mit welcher Einfachheit und Herzlichkeit die Menschen miteinander agieren und welch große Verbundenheit untereinander und auch zu anderen Gemeinden besteht. Jedes Mal, wenn ich dort bin, sauge ich es in mich auf wie ein Schwamm und würde am liebsten nie mehr gehen. Es ist ein Ort, an dem sich die Welt in Ordnung anfühlt. Ein Ort, an dem ich nichts leisten muss, einfach Ich sein kann, keine Erwartungen an mich gestellt werden. Ein Ort, an dem ich einfach erfüllt bin. Einfach ein Teil einer Gemeinschaft. 

Und das ist irgendwie wunderschön: Diesen Ort, diese Gemeinde zu kennen und zu wissen: Dort kann ich immer hinkommen und auftanken, sofern es mir meine Zeit wert ist.

Eure 
Leah Israel

Challenge: Stelle dir Gott als diesen Ort vor und/oder sei diese Woche für eine andere Person dieser Ort.

 

 

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MontagsMutMacher | 05.12.2022

Liebe CVJM-Community!

Steht bei euch schon die Weihnachtskrippe? Bei dem ein oder anderen steht sie vielleicht schon ein paar Wochen. Bei anderen darf sie erst am 24.12. aufgestellt werden. Bei uns stand die Weihnachtskrippe immer schon ab Ende November im Wohnzimmer und durfte von allen bestaunt werden. Über die Jahre hatten die Figuren allerdings schon einiges miterlebt. Bei meiner Oma wurden die Figuren einmal neu bemalt und seitdem hat Maria ein normales und ein SEEEEHHRRR großes Auge.

Außerdem stand die Krippe bei meiner Oma immer auf dem Kachelofen, also gut 1,5m über dem Boden und in einem Jahr wollte Josef wohl ein wenig mehr Aussicht oder jemand hat beim Auspacken und Aufstellen nicht so gut aufgepasst… Auf jeden Fall hat sich Josef durch einen tollkühnen Sturz das Genick gebrochen und seitdem ziert eine feine Leim-Halskrause seine Figur.

Ich mag diese Krippe mehr als alle andere Weihnachtsdeko. Einmal, klar – war sie schon immer da und gehört irgendwie dazu, aber auch, weil sie eben nicht so perfekt ist, wie ich sie sonst so oft sehe mit einer perfekt gestylten und gertenschlanken Maria (kurz nach der Geburt…), einem gefühlt zwei Jahre alten Jesus und natürlich vollelektrischer Stallbeleuchtung. Diese Krippe sieht eben so aus, als würde sie hier nicht erst seit gestern wohnen und als wäre nicht immer alles perfekt gelaufen. Manchmal meint man’s gut, aber danach sieht’s schlimmer aus als vorher. Manchmal zerbrechen Dinge und müssen geklebt werden, aber ganz kann man den Schaden eben nicht verbergen. Wir leben. Wir versuchen. Wir versagen. Das heißt aber nicht, dass Jesus nicht zu uns kommt. Er kommt nicht in unsere Perfektion, sondern genau dorthin, wo sich unser Leben wirklich abspielt. Das Jesuskind liegt mitten im Stall zwischen Leimspuren und Farbklecksen. Jesus kommt in unsere Welt, in Stress, Einsamkeit und Trauer und bringt Ruhe, Hoffnung und Frieden.

Einen guten Start in die dritte Adventswoche
Caro Roth

Challenge: Laufe in dieser Woche mal durch die Stadt und freue dich an der Weihnachtsdeko überall. Versuche schon jetzt in Weihnachtsstimmung zu kommen und stell das Jesuskind in den Mittelpunkt.

 

 

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MontagsMutMacher | 28.11.2022

Liebe CVJM-Community!

Sitze im Zug. Meine Augen auf die vorbeiziehende Landschaft gerichtet. Sehe jedoch einen Mann in schwarz gekleidet auf Menschen schießen. Höre den Gesang der Menschen. Spüre ihre Stärke, ihren Mut, ihren Schmerz. Fühle ihren Stolz. Für ihre Rechte einzustehen. Frei zu sein. Frauen, die ihr Kopftuch abnehmen, um die Feuer tanzen. Bilder, die zeigen wie sie ihre Haare abschneiden, mit Tränen in den Augen. Mahsa Amini. Ein Name, der zu viel war.

Was gerade im Iran passiert, zeigt, zu was Menschen in der Lage sind. Zu was für Grausamkeiten und Entmenschlichungen, doch noch viel mehr zu wie viel Stärke und Zusammenhalt.  Was Menschen gemeinsam bewirken können. Dass jede einzelne Stimme zählt.

Doch wo sind die Schlagzeilen über diese Revolution? Wo sind die Gespräche, wo die Solidarität, die als Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine begann, im ganzen Land zuhören und zusehen waren?! Sie sind nicht in den Zeitungen oder im Radio. Sie hallen nicht in den Straßen wider, sondern kommen aus den Lautsprechern meines Handys. Ihre Stimmen sind in den Sozialen Medien. Dort wo Menschen sich austauschen, Bilder und Videos teilen, sich vernetzen. Dort haben sie die Möglichkeit zu berichten, auf aktuelle Geschehnisse aufmerksam zu machen, sich gegenseitig zu empowern. Dort wird das zutiefst menschenverachtete System des iranischen Regimes gezeigt.

Bis vor etwas mehr als 40 Jahren gab es auch hier in Deutschland eine Diktatur. Sie wurde nicht wie im Iran unter dem Deckmantel einer Religion gestützt, sondern unter dem des Sozialismus. Eine Diktatur, die Familien auseinanderriss; in der Menschen, die sich gegen sie stellten, weggesperrt, gefolterten, gebrochen wurden. Eine Diktatur, die endete, indem Menschen trotz Angst um ihr Leben, auf die Straße gingen. Zeigten, dass sie sich diesem System nicht weiter unterwerfen. Dass sie Träume haben. Dass sie für ebendiese nicht mehr still sein werden.

Woman Life Freedom.

Eure Yentl Wolff

Challenge: Informiere dich über eine Ungerechtigkeit in deinem Umfeld/ auf der Erde und mache auf sie aufmerksam - Mache sie sichtbar.

 

 

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